PROJEKTE/ PROJECTS

Wintersemester 2025 – Anmeldung ab jetzt möglich!

Die angebotenen Projektkurse des Wintersemesters sind:

  • Farming for Future – Food System Change (praktisch – als Labor- oder Schwerpunktprojekt wählbar)
  • The Heat is On- Driving the European Heating Transition (theoretisch- nicht als Laborprojekt wählbar)
  • Von der Küche bis zur Klimakrise – ökofeministische Ideen zum 8. März (praktisch – als Labor oder Schwerpunktprojekt wählbar)
  • Windturbine DIY (praktisch – als Labor oder Schwerpunktprojekt wählbar)

Unten findet ihr die ausführlichen Projektbeschreibungen.

Nähere Infos zur Anrechnung der Projekte ihr hier.

Zur Anmeldung geht’s hier. Anmeldeschluss für WS 25/26: 8.10.2025


Farming for Future – Food System Change 4. Teil (praktisch)

Massentierhaltung, Pestizide, Höfesterben, Biodiversitätsverlust, prekäre Arbeitsbedingungen und Monokultur – Im Ernährungssystem läuft aktuell einiges schief.

Aber wie können wir es besser machen? Wie sehen konkrete Schritte hin zu einem nachhaltigeren und gerechteren Ernährungssystem aus?

Das hast du dich auch schonmal gefragt? Dann bist du hier genau richtig!

Das Seminar findet im Rahmen der zweijährigen Projektwerkstatt Food System Change statt. Im ersten Semester wurden im Sommersemester 2024 theoretische Hintergründe für den Status Quo des Ernährungssystems erarbeitet. Im Wintersemester 2024/25 sind wir eine Kooperation mit einem Hof in der Prignitz eingegangen und haben ein Gewächshaus und Bewässerungsleitungen geplant, die letztes Semester auf dem Hof gebaut wurden. Das Gewächshaus ist fertig – jetzt kann gepflanzt werden! Aber was eigentlich?

Wir werden uns im kommenden Wintersemester konkret mit Anbaupflanzen, Humus, Permakultur, Geschäftsmodellen und indigenem Wissen auseinandersetzen. Dabei soll das Hauptaugenmerk darauf liegen alte Pflanzenarten zu erhalten, landwirtschaftliche Resilienz in Zeiten der Klimakrise zu stärken und ökologische Schäden zu minimieren. Basierend auf der theoretischen Auseinandersetzung soll ein nachhaltiges Bewirtschaftungskonzept entwickelt werden. Dabei wird es auch Gelegenheit geben auf Exkursionen mit den eigenen Händen anzupacken. Unsere Kooperation mit dem Landwirtschaftlichen Betrieb im Aufbau ermöglicht uns direkt von der Praxis zu lernen und unsere Konzepte auch praktisch ggf. im Versuchsmaßstab umzusetzen.

Neben den thematischen Inhalten werdet ihr Methoden zu Workshopgestaltung und Projektmanagement lernen und anwenden. Wie in allen Energieseminarkursen gibt es viel Freiraum, deine eigenen Ideen und Fragestellungen im Kurs Food System Change 4 mit einzubringen. Ziel ist es als Kurs gemeinsam ein hierarchie- und diskriminierungsarmes Seminar zu gestalten. Im Fokus steht Selbstorganisation und interdisziplinäre Zusammenarbeit. Kommt dazu und lasst uns voneinander lernen.

Das Projekt ist eine super Gelegenheit Abwechslung in deinen Unialltag zu bringen, raus aufs Land zu kommen und dabei auch noch was zu lernen.

Vorkenntnisse sind nicht erforderlich, nur Motivation und Interesse!

Der Kurs wird wöchentlich mittwochs von 10 – 14 Uhr in Präsenz im Raum EN-181 stattfinden. Zusätzlich wird es zwei Wochenendexkursionen geben, eine im November und eine im März. Die Abschlusspräsentation wird am 06.02.2026 von 16 – 18 Uhr stattfinden.

Wir freuen uns auf ein spaßiges Seminar mit dir!

Bei Fragen schreibt uns gerne: foodsystemchange@energieseminar.de



The Heat is On – Driving the European Heating Transition (theoretisch)

It’s often said that there’s no energy transition without a heating transition. This is especially true in Europe, where heating and cooling account for over 50% of primary energy use — and about 75% of that still comes from fossil fuels. While the challenges are significant, the opportunities are just as great. Europe has some of the highest district heating coverage in the world, which allows for major potential in clean heat delivery. At the same time, the share of renewable electricity — critical for sustainably powering heat pumps — continues to grow across the grid. To meet the ambitious goals envisioned for the heating and cooling sector in RePower EU and other policy frameworks, we’ll need a truly interdisciplinary toolbox.

This semester, we’ll develop an investment plan for decarbonizing Europe’s heating and cooling sector by combining insights from economics, engineering, and policy. From the economic perspective, we’ll explore the Levelized Cost of Heating and Cooling, the lifecycle impacts of refrigerants and materials, and ask critical questions about how environmental damages might not be reflected in the cost of energy. We will identify the difference between the most sustainable path and the most cost effective and identify tipping points between costs of fossil fuels, electricity and district heat that policy makers need to be aware of to incentivize one form of heating over another.

From the engineering side, we’ll evaluate new technologies against Europe’s specific needs. How green are heat pumps if the grid still relies heavily on fossil fuels? What role can seasonal thermal energy storage play? How can existing district heating networks be leveraged more effectively? Is hydrogen a serious solution — or just hot air?

In terms of policy and planning, we’ll examine how geopolitical instability and shifting alliances are reshaping energy priorities across the continent. What long-term solutions are needed not just for decarbonization, but for resilience? How might climate change reshape cooling demand in regions like Scandinavia, and how will the choices we make in Europe reshape the economic and environmental outlook for the global South?

This is a high-level, interdisciplinary seminar open to students of all backgrounds — no prior knowledge required. While we provide a basic structure, the focus areas and boundary conditions will be shaped by the group. In addition to gaining knowledge of specific technologies and energy planning methods, participants will build valuable skills in group decision-making and project coordination.

It is important to mark your calendars as early as possible for the final presentations on 06.02.2026 from 16 Uhr.

We look forward to welcoming you to our weekly seminar, Mondays from 12:00 to 16:00 in KT 101, starting 13.10.2025.

Sam and Julien contact: heatingtransition@energieseminar.de


Von der Küche bis zur Klimakrise – ökofeministische Ideen zum 8. März (praktisch)

Die Krisen und Ungerechtigkeiten dieser Welt sind erschreckend: Feminizide, queerfeindliche Gewalt, Umweltzerstörung und soziale Kürzungen prasseln mehr denn je auf uns ein. Statt davor zu erlahmen, will dieses Seminar aktivieren und dem etwas entgegensetzen.

In Deutschland versucht jeden Tag ein Mann, eine Frau zu ermorden. Jeden zweiten Tag gelingt dieser Versuch. Fast alle zwei Minuten wird ein Mensch Opfer häuslicher Gewalt, queerfeindliche Angriffe nehmen stetig zu. Gleichzeitig spitzen sich Klimakrise, Artensterben und Umweltkatastrophen weiter zu. Diese Entwicklungen sind keine getrennten Probleme – sie haben gemeinsame Wurzeln: Herrschaftsverhältnisse, die Natur, Frauen und marginalisierte Gruppen gleichzeitig ausbeuten und beherrschen.

Hier setzt der Ökofeminismus an: eine politische und philosophische Bewegung, die seit den 1970er Jahren ökologische Fragen mit feministischer Analyse verbindet. Ökofeministische Ansätze betonen die strukturelle Ähnlichkeit zwischen der Ausbeutung der Natur und der Unterdrückung von Frauen und FLINTA*-Personen. Sie fordern ein Ende dieser doppelten Herrschaft – und setzen stattdessen auf Fürsorge, Solidarität und kollektive Selbstorganisation.

Im Seminar möchten wir untersuchen: Welche öko*feministischen Kämpfe und Bewegungen gibt es bereits? Was können wir aus ihrer Geschichte lernen? Wo können wir als Studierende heute konkret anknüpfen? Und wie können wir ökologische und feministische Perspektiven miteinander verbinden, um neue Formen von Widerstand und Veränderung zu entwickeln? Was wird bereits getan, von wem, und wie können wir daran anknüpfen? Was fehlt – und wo können wir beginnen? Dazu möchten wir uns Wissen zur Geschichte und Gegenwart feministischer Bewegungen, zur Praxis linker Gruppen und zu alternativen Formen solidarischer Organisierung aneignen . Wir betrachten Beispiele kollektiver Selbstorganisation und diskutieren kritisch Formen institutionalisierter Hilfe im Vergleich zu Grassroots-Ansätzen. Das bedeutet: Die Betroffenen und Engagierten selbst organisieren politische Kämpfe von unten, setzen Prioritäten, schaffen solidarische Strukturen und kollektive Antworten. Also von uns!

Das Seminar versteht sich als offener, intersektionaler Raum. Das bedeutet: Alle sind willkommen, unabhängig von Vorwissen oder Erfahrung. Wir betrachten unterschiedliche Formen von Unterdrückung – Sexismus, Rassismus, Klassismus, Queerfeindlichkeit oder Umweltzerstörung – nicht isoliert, sondern in ihrem Zusammenspiel. Denn feministische Kämpfe gehen uns alle an, genauso wie der Einsatz für eine gerechte und nachhaltige Welt.

Ziel ist es, gemeinsam kollektive Handlungsmöglichkeiten und Zukunftsvisionen zu entwickeln. Am Ende des Seminars wollen wir ein praktisches Projekt zum 8. März – dem internationalen feministischen Kampftag – gestalten. Ob Aktion, Raum, künstlerische Intervention oder längerfristiges Vorhaben: Das Projekt soll den öko*feministischen Ansatz sichtbar machen und zugleich ein Ausgangspunkt für weitere Organisierung sein.

Methodisch arbeiten wir mit kurzen Inputs zu Theorie und Geschichte, Diskussionen in Kleingruppen, kollektiver Ideensammlung und kreativer Projektentwicklung. Erwartet wird Lust auf Austausch, aktive Beteiligung und Offenheit für gemeinsames politisches Lernen.

Das Seminar findet am Dienstag von 14-18 Uhr im Gebäude FH 303 statt. Halte Dir zudem den 06.02.2026 frei, dort findet von 16-19 Uhr eine Abschlusspräsentation im Foyer des Kt-Gebäudes statt.

Feministische und ökologische Kämpfe beginnen nicht am 8. März – und sie enden nicht dort. Dieses Seminar soll ein Startpunkt sein, beides zusammenzudenken und praktisch zu werden.

Wir freuen uns auf euch!

Elli und Arved Kontakt: oekofeminismus@energieseminar.de


Windturbine DIY (praktisch)

Unser Projekt zielt darauf ab, eine Windturbine zu konzipieren, zu bauen und zu testen, wobei Studierende in selbstorganisierter Form zusammenarbeiten. Im Vordergrund stehen nicht nur technisches Verständnis und Engineering-Kompetenzen, sondern auch gesellschaftliche Implikationen von Energieproduktion. Wir diskutieren gerecht verteilten Zugang zu Elektrizität, lokale Energiesysteme, Lebensqualität, Umweltgerechtigkeit und partizipative Entscheidungsprozesse in der Gemeinschaft.

Technische Basis trifft auf gesellschaftliche Relevanz: Warum Windkraft als Ressource? Wo liegen Herausforderungen bei Ressourcen, Netzanbindung, Wartung, Sicherheit und Standortwahl? Wie können einfache, robuste Turbinen in unterschiedlichen Kontexten (Urban, ländlich, abgelegen) eingesetzt werden, um Haushalte zuverlässig zu versorgen? Wir entwickeln modulare Turbinen-Designs, die kostengünstig, reparaturfreundlich und skalierbar sind, mit Fokus auf Lebenszykluskosten, Recycling und lokale Produktion.

Selbstorganisierte Lehre bedeutet: Studierende planen, dokumentieren, testen und evaluieren eigenständig Lernziele, Ressourcen und Rollenverteilung. Mentorinnen und Mentoren fungieren als Moderatoren und Sparringspartner. Durch kooperative Methoden, Open-Source-Designs und community-basierte Pilotprojekte fördern wir technisches Können, Ethik und soziale Verantwortung. Ziel ist es, nicht nur technisches Know-how zu schaffen, sondern Wege aufzuzeigen, wie jeder Mensch Zugang zu sicherer, nachhaltiger Elektrizität haben kann.

Das Seminar wird in Präsenz jede Woche Freitag von 10 – 14 Uhr stattfinden. Obligatorisch für Teilnehmende aller Energieseminare ist außerdem die Teilnahme an der Abschlusspräsentation am 6.2.2026 (16-18 Uhr). Also merkt euch diese Termine schon mal vor.

Wir freuen uns auf euch!

Kontakt: windturbine@energieseminar.de